Kunstportale – Frauen machen Kunst

Ein Vortrag von Ursula Dann, Kunsthistorikerin, Mannheim

 

In der Kunstgeschichte nehmen Frauen unterschiedliche Rollen ein: sie sind Modelle, fördern andere oder arbeiten als Künstlerinnen und Kuratorinnen. Das „Weib“ erscheint aus männlichem Künstlerblick heraus traditionell als tugendhafte Heldin, als Verführerin, als hart Arbeitende, als Mutter und Ehefrau. Oft wurden Künstlerinnen zur Wahl zwischen Familie und Kunst gezwungen, ausgebeutet und ignoriert. Wenigen gelang es, eine fundierte künstlerische Ausbildung zu absolvieren, gesellschaftliche Anerkennung zu erlangen oder gar in etablierte Kunstakademien aufgenommen zu werden. Aktmalerei war ihnen lange nicht erlaubt. Bei Künstler*innenpaaren standen Frauen häufig im Schatten ihrer männlichen Partner, Lehrer und Kollegen, selten wurde ihnen künstlerische Eigenständigkeit zugestanden. Dennoch waren etwa die barocke Malerin Artemisia Gentileschi mit biblischen „Frauen“-Themen und die klassizistisch arbeitende Angelika Kauffmann durch ihre Porträt- und Historienbilder bereits in ihrer Zeit hoch geschätzt. Erst im 20. Jahrhundert wandelt sich allmählich das Bild, in der Neuen Sachlichkeit etwa, die 2024/2025 mit zahlreichen Ausstellungen gefeiert wird, schlägt die Stunde der selbstbewussten, gesellschaftlich anerkannten Künstlerin und Mäzenin. Dennoch blieb es schwierig, Kunst und Familie in Einklang zu bringen. Heute erleben wir zunehmend Ausstellungen über Künstlerinnen wie auch durch Frauen gestaltete bedeutende Ausstellungsprojekte. In dem Vortrag verfolgen wir das Frauenbild in der Kunst von den Anfängen bis in die Gegenwart und sehen Beispiele, wie traditionelle Geschlechterrollen aufgelöst werden können.

Der Vortrag findet im Rahmen der Reihe Kunstportale – Kunst und Alltag statt.
Es handelt sich um eine öffentliche Veranstaltung; die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Zeit und Ort:

Donnerstag, 16. Mai 2024, 19 Uhr,
im Foyer des Ateliergebäudes,
Landeskunstgymnasium Rheinland-Pfalz