Kunstverein Worms – Die Vernissage

Die Abschlussausstellung des Landeskunstgymnasiums wurde am ersten Montagabend des Februars im Kunstverein Worms eröffnet. Endlich wieder konnte eine öffentliche Präsentation der Kunstschülerinnen und Kunstschüler nach dem pandemiebedingten Ausfall der letztjährigen Veranstaltung stattfinden. Immer noch durfte die Vernissage aus Sicherheitsgründen allein von den Schülern und ihren Lehrern sowie von den Vertretern des Kunstvereins besucht werden. Aber die Ausstellung ist nun auch für den Publikumsverkehr geöffnet: vom 8. Februar bis zum 17. Februar erwarten Sie und Euch jeweils in der Zeit von 15 bis 18 Uhr spannende und überraschende künstlerische Arbeiten und dazu, wenn erwünscht, die fachkundige Begleitung durch die anwesenden Schüler-Aufsichten.

Wir haben die emotionale Eröffnungsrede der Vernissage in Auszügen noch einmal auf dieser Seite zusammengefasst. Die Autorin ist Lilli Golde, vorgetragen wurde sie von ihr und ihrem Mitschüler Jan Gubi.

„Dies ist eine kleine persönliche Geschichte, in der es darum geht, dass wir Kunstschüler*innen heute nur hier sind, weil wir uns vor einigen Jahren alle dazu entschlossen haben, an einer Aufnahmeprüfung teilzunehmen.
Ich erinnere mich noch gut, wie ich nach dem ersten Teil der Prüfung auf dem Schulhof stand und per Telefon meiner Mutter mitteilte, dass ich es wahrscheinlich nicht schaffen werde, dass die anderen alle so talentiert sind und dass ich es aber trotzdem weiter versuchen werde. Zumindest, so dachte ich mir, konnte ich für diesen Tag an meiner alten Schule freigestellt werden. Umso größer war die Überraschung, den Brief in den Händen zu halten. Es dauerte einen Moment, bis ich merkte, dass es sich hier um eine Zusage handelte. So und anders hat jeder seine persönlichen Erfahrungen und seinen ganz eigenen Weg gehabt, wie man auf diese Schule gekommen ist.  Ich freue mich, heute Abend hier zu sein, weil ich in den letzten Jahren so viele wunderbare Menschen kennenlernen durfte, denen ich sonst wahrscheinlich niemals begegnet wäre.

Schon am ersten Tag bekam man den Eindruck, diese Schule ist etwas ganz Besonderes. Seitdem verstärkte sich dieser Eindruck zunehmend. Der Umgang unter den Schüler*innen, wie auch das Verhältnis zu den Lehrkräften, war stets offen, tolerant und unterstützend. Sich so ausleben zu dürfen, wie man möchte, ohne dafür schief angeschaut zu werden, war eine der wertvollsten Erfahrungen am Kunstgymnasium. Zeit für Kunst zu haben und sich auf Kunst konzentrieren zu können, war für unsere künstlerische Entwicklung sehr wertvoll. Am Anfang hat mich das zugegeben etwas überfordert, doch dann wollte ich es gar nicht mehr anders. Jetzt denke ich, dass das etwas ist, an das ich mich gerne zurückerinnern werde, und ich glaube nicht nur für mich zu sprechen, wenn ich sage, dass gerade die Begegnungen und das Miteinander besondere Erfahrungen sind, die neben der Kunst unsere Schule ausmachen.“