Prag – Stadt der tausend Schritte

Blick auf die deutsche Botschaft

Unsere gemeinsame Studienfahrt mit zwei 11er Kunstklassen und einem 12er Aufbau-Leistungskurs nach Prag fand vom 8.4. bis zum 12.4.2024 statt. Begleitet haben uns Frau Dietrich, Frau Magon, Frau Thamerus, Frau Ebling, Frau Müller und als „Quotenmann“ Herr Räth. Von Anfang an stand uns auch Herr Klima – oder: unser „Stan“ – als Reiseführer zur Seite, sehr engagiert, sehr präsent und voller Insiderwissen über seine Stadt.

Herr Klima

„Die Brücken sind hier, die Geschäfte da, und sehen Sie die Aussicht dort!“

Von Ort zu Ort hat er uns geführt, fort von den Touri-Fallen. Seine freundlich-lustigen Worte hallen noch immer in unseren Ohren: „Wir müssen jetzt gehen, um viel Schönes zu sehen!“,  oder: „Wir verschieben uns weiter!“. Gebäude, Brücken, Restaurants, das ein oder andere Schmuddelmuseum, bleifreies Glas oder die besten Clubs der Stadt. Wir sind informiert, trainiert, voll auf Orientierung, dank ihm.
Er verliert keinen, ist auf flinken Beinen immer mit seinem winkenden Schirm zur Stelle, wenn die Woge von Schülern sich aufzulösen droht. War eine  Frage an ihn auch noch so originell, sofort hatte er eine Antwort parat und erklärte akkurat jeden Sachverhalt. Wie eine herzensgute Nanny hat er aufgepasst, nicht allzu lange Reden verfasst, damit die Langeweile zu Hause bleibt. Immer alles auf den Punkt gebracht. Viel haben wir mit ihm gelacht. Herr Klima. Oder wie manch andere sagten: der „Umbrella Man“.

Frani K.

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Viele von uns werden lange an Prag denken. Weil es anstrengend war. Weil es so prachtvoll und lebendig war. Weil wir uns als Gesamtgruppe, die sich aus drei Kunstkursen zusammensetzte, gut verstanden haben. Weil wir in einem 19-stöckigen Olympiahotel gewohnt haben. Weil dort der Aufzug nie kam oder weil wenn er kam, er bis oben vollgestopft war mit sehr jungen italienischen Jungs, die auf und ab fuhren und dabei Mädels kennenzulernen hofften.

Der Aufzug

Die Luft erdrückt mich. Metallischer Geruch sticht mir in die Nase. Ich kann spüren, wie das kochende Blut durch die Körper fließt, die sich an meinen drängen. Ich falle. Die Schreie wirken hier so viel lauter, dringen in meinen Kopf und bringen ihn zum Platzen. Der Boden festigt sich, fünfzehn Zentimeter weiter unten in dem engen Schacht, dabei wollte ich doch eigentlich nach oben. Die Wände, die mich umgeben, scheinen immer mehr nach innen zu rücken. Stahl kühlt meine rechte Schulter angenehm. Es rauscht – wir fahren nach oben. Die Tür öffnet sich. Zweiter Stock, ein weiterer Italiener steigt ein, presst sich fest an eine ältere Dame, deren empörten Ausdruck er nicht sehen kann, bevor sich die Tür ein weiteres Mal öffnet: dritter Stock, der Italiener steigt aus. „Faules Schwein, du!“, kreischt ihm die Dame hinterher. Die Tür schließt sich. Die Dame dreht ihren Kopf in meine Richtung, ihr Mund von einem Schmunzeln umspielt: „Wohin geht´s denn bei Ihnen?“ Nirgends. Dieser endlose Schacht wird mich verschlucken, nie wieder freigeben, für immer werde ich zwischen den schweren Metallwänden gefangen sein.

Die Tür öffnet sich. Neunter Stock. Ich steige aus.

Noah N.

 

Ragazzi Italiani

Die Italiener waren ein großer Bestandteil unserer Reise (molto simpatici ma troppo giovani). Wir hatten die Chance, unsere Italienischkenntnisse auf die Probe zu stellen und ihnen Fragen zu stellen wie: „Quanti anni hai?“, „Vuoi verdere la mia ragazza?“, „Io sono tedesca“, „Da dove sei?“.
Wir haben in Prag mehr Italiener kennengelernt als Tschechen (dank Loredana).

Victoria R.

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Natürlich gab es ein Programm auf der Fahrt mit viel Kunst – es war ja eine Studienfahrt. Dienstag mit Stadtführung und einer Rallye durch die Stadt, Mittwoch und Donnerstag Museumstage, daneben viel Zeit zum Zeichnen, Zeit zum Eindrücke-Sammeln, auch Zeit zum Einkaufen.

Wir alle waren viel unterwegs, rastlos, verblüfft, dass eine Stadt so schön sein kann und dass die auch nach drei Kilometern noch nicht aufhört schön zu sein.

Es war zu schön, um wahr zu sein. Und wenn man mal drauf geachtet hat, war es so aufgeräumt, dass unter keinem einzigen Baum ein Blatt lag – als wären die Bäume nicht echt.

Mayouri A.

Die Moldau, die Karlsbrücke, der Hradschin – also: hinter uns…

Die digitalen Handgelenkuhren der Lehrerinnen zählten beflissen täglich mehr als hammerhart gute sechzehntausend Schritte. Die läpperten sich schnell zusammen – es gab eine so unfassbare Menge von schönen Ecken und Dingen zu sehen, von Architektur aus sieben Jahrhunderten, von völlig stillen und abgekapselten Parks, von ziemlich vollgestopften und verrückten Läden und von Museen mit eindrucksvollen Sammlungen! Hatte man ein Ziel erreicht, lockte schon das nächste. Also ging´s von der U-Bahn ab quer durch die Stadt über die Moldau rüber und rauf den Burgberg und dann wieder runter den Berg und wieder über die Brücke und durch die Altstadtgassen im Zick-Zack auch rückwärts-vorwärts. Man könnte über jede gesehene oder gekostete Kleinigkeit etwas erzählen – es würde total übertrieben wirken und Eure Geduld als Leser strapazieren. Fazit wäre vielleicht: Prag ist echt gut.

Rolltreppe in der Prager U-Bahn – sehr tief runter, bombensicher…

Eine kleine Auswahl aus den ästhetischen und ästhetisch gemeinten Erzeugnissen dieser Studienfahrt gibt Euch die kleine Bildergalerie unten. Viele Ergebnisse stammen aus der künstlerischen Rallye, die uns an unsere Grenzen brachte.
Übrigens: noch mehr gibt´s unter der Galerie…

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Zeichnen in Prag

Zeichnen in Prag
Menschen und Jugenstil
Zeichnen was ich mag
Das ist mein Ziel.

Neugierige Blicke
Die man erhascht
Ein Lächeln ich schicke
Eine Begegnung, die überrascht.

Gesimse, Fenster, ausgeschmückte Türen
Wunderschöne, verzauberte Gassen
Wo immer sie hinführen
Wie kann man diese Stadt nur hassen?

Überall sehe ich Gebäude und Sachen
Diese will ich zeichnen
Es gibt so viel zu machen
Stifte werden müde, wollen verbleichen.

Helena C.

Professionelle Kunstrezeption – perfekt demonstriert