Kunstpreis für Luzie Braun

Kreationstage 2022 – Bericht unserer Preisträgerin

Vom 25.05.2022 bis zum 30.0.2022 fanden die Kreationstage des Alexandra-Lang-Jugendkunstpreises statt. Alle zwei Jahre werden elf Gewinner ausgewählt; die Bewerbung erfolgt über eine Mappe. Der Wettbewerb richtet sich an Schülerinnen und Schüler der achten bis zwölften Klasse und ich hatte das Glück, dieses Jahr dabei sein zu dürfen. Ins Leben gerufen wurde der Preis von Ilse Lang und Eberhard Grillparzer. Frau Langs Tochter, eine Künstlerin, starb an den Folgen einer Untersuchung, durch das Versagen und den Fehler des Arztes. Daraufhin gründete Ilse Lang die ALISA Stiftung und stellt ihr Anwesen unter anderem jungen Künstlern im Rahmen dieses Wettbewerbs zur Verfügung.

Mittags trafen die 11 Teilnehmer auf dem Landgut im Hunsrück ein, wo wir die nächsten fünf Tage wohnten. Wir wurden von den sechs Dozenten begrüßt, die uns in den kommenden Tagen unterrichteten. Die Anlage, auf der wir uns aufhielten, war riesig und wunderschön. Wir schliefen in modernen Blockhütten, die liebevoll eingerichtet waren. Alle waren sehr lieb und herzlich, wir wurden gut aufgenommen.
Die kommenden Tage waren wir von morgens bis nachts kreativ. Sie waren anstrengend, aber voll von neuen Erfahrungen, lustigen Augenblicken und Erfolgserlebnissen. Neben Graffiti, Cyanotypie und Zeichnen beschäftigten wir uns viel mit Speedpainting. Alena, Künstlerin aus Neustadt, brachte uns bei, wie wir mit wenig Zeit und einer kleinen Auswahl an Farben Portraits, Landschaften und Stillleben malen konnten. Je ein Lied war unsere Orientierung für je einen Schritt. Zuerst die Vorzeichnung (Lied 1), dann drei vorher gemischte Grundfarben (Mitteltöne) (Lied 2) und schließlich zwei bis drei dunkle und helle Töne (Lied 3 und 4).

Alle Bilder zur Verfügung gestellt vom BDK e.V. und von der ALISA-Stiftung

Allgemein durften wir sehr frei arbeiten. Wir verteilten uns über das ganze Anwesen und jeder arbeitet an dem, was ihm am meisten Spaß machte. Auch Plattencover und Schallplatten durften wir frei gestalten, inspiriert von unseren Lieblingslied. Ob wir Grafitti, Kugelschreiber oder Acrylfarben nutzen, wurde uns überlassen.
Jeder der Gewinner hatte seine Schwächen und Stärken und so konnten wir nicht nur von den Dozenten, sondern auch voneinander lernen. Auch für private Gespräche und Tipps für unsere Zukunft waren die Künstler immer offen. Sie waren sympathisch, authentisch und hilfsbereit. Allgemein herrschte eine produktive und herzliche Atmosphäre. Von der Vorlage wegzukommen und mehr Selbstvertrauen zu haben, ist das, was besonders betont wurde. Üben, dabei bleiben und lernen, seine eigenen Motive zu entwickeln, Vorlagen zu verändern und auszuprobieren.

Am Abend vor der Ausstellung im Landesmuseum Mainz sammelten wir alle entstanden Werke, legten sie aus und wählten gemeinsam Bilder aus, gaben Feedback und packten alles sorgfältig ein. Am nächsten Morgen fuhren wir dann mit dem Zug nach Mainz und fanden den Weg zum Museum problemlos, wo wir uns umsahen und Zeit hatten, unsere Wand zu gestalten. Gegen 14 Uhr trafen Lehrer, Eltern und Freunde ein und nach einem Eröffnungswort folgten weitere Reden. Unter anderem sprach die Bildungsministerin Stefanie Hubig. Harry Seifert zeigte seinen Film zu den Kreationstagen. Zum Schluss folgte die Übergabe der Urkunden.

Es war eine schöne Zeit und der Abschied fiel schwer. Wir sind als Gruppe zusammengewachsen und haben viele schöne Momente erlebt.

Luzie Braun