Unsere Geschichte

Das Landeskunstgymnasium ist noch jung. Seit zehn Jahren besteht es nun, und es ist ein auf Kunst spezialisierter Schulzweig am Aufbaugymnasium Alzey. Räumlich und personell sind die beiden Schulzweige eng verbunden. Aber die Einrichtung des Landeskunstgymnasiums in 2010 ist bei weitem nicht der einzige Einschnitt in der Geschichte unserer Schule. Seit ihrer Gründung im Jahre 1880 fanden mehrere Wechsel ihrer Zielausrichtung statt.
Der Name „Päda“ wird für unsere Schule seit den späten 40er-Jahren bis heute in der Region gebraucht. Und das obwohl das „Pädagogium“, auf das dieser Name zurückgeht, nur sechs Jahre bestand. In der übrigen Zeit gab es noch andere Schulformen im gleichen Schulhaus. Aber alle diese verschiedenen Schulformen unserer Geschichte haben eine Gemeinsamkeit: es geht immer um eine Förderung von Begabungen jenseits des „normalen“ Gymnasiums.

Großherzogliches Lehrerseminar (1880 – 1918)

Lehrer für Volksschulen auszubilden war Aufgabe des „Hessisch-Großherzoglichen Lehrerseminars“. In diesen Volksschulen lernten die Schüler acht Jahre lang vor allem Lesen, Schreiben und Rechnen. Die 100-140 zukünftigen Lehrer erlernten in zwei oder drei Jahren (je nachdem, ob sie selbst Abitur hatten) den Lehrerberuf und waren ungefähr 20 Jahre alt, wenn sie ihre erste Stelle als Volksschullehrer antraten. Schon von Anfang an gab es auch ein Internat mit damals 50-60 Plätzen.

Hessische Aufbauschule Alzey (1921 – 1933)

Nun wurden zum ersten Mal Schüler unterrichtet: Volksschülern sollte die Möglichkeit eröffnet werden, einen höheren Schulabschluss zu erreichen. Aufgrund der Schulpolitik der Nationalsozialisten musste die Schule geschlossen werden, weil diese an der Idee der Förderung kein Interesse hatten und demzufolge ein zu hohes Schulgeld verlangten.

Oberschule für Jungen in Aufbauform (1938 – 1945)

Eine Wiedereröffnung unter ähnlichen Bedingungen war 1938 möglich. Nach Abschluss der Volksschule konnten die Schüler das Abitur machen.

Das Pädagogium (1947 – 1953)

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eröffneten die französischen Besatzer die Schule unter dem Namen „Pädagogium“ und nun wurden wieder Lehrer ausgebildet. Die Schaffung eines demokratischen Bildungs- und Erziehungswesens war das Ziel.

Staatliche Pestalozzi-Aufbauschule Alzey (ab 1953)

Das Land Rheinland-Pfalz organisierte die Lehrerausbildung ab 1953 nicht mehr über die Einrichtung der Pädagogien. Deshalb wurde unsere Schule wieder Aufbauschule wie schon zwischen 1921 und 1945. Volksschülern sollte also wieder der Weg zum Abitur eröffnet werden.

Staatliches Aufbaugymnasium Alzey (1973 bis heute)

Durch die Einführung der „Mainzer Studienstufe“ (MSS) änderte sich auch der Name der Schule, die inhaltliche Idee blieb aber die gleiche. Die Schüler kamen nun nicht mehr von den Volksschulen, sondern von den Haupt- und Realschulen, um hier Abitur zu machen.

In dieser Zeit entstanden auch die Sonderlehrgänge: Spätaussiedler aus der Sowjetunion und anderen osteuropäischen Ländern konnten innerhalb von zwei Jahren das deutsche Abitur machen, wenn sie bereits einen vergleichbaren Abschluss ihres Herkunftslandes hatten. Ein besonderer Schwerpunkt bildete dabei die Sprachförderung, es wurden bis zu 12 Wochenstunden Deutsch unterrichtet. Im Jahr 2010 endete der letzte Sonderlehrgang an unserer Schule.

Landeskunstgymnasium Rheinland-Pfalz (2010 bis heute)

Zusätzlich zum Aufbaugymnasium sind wir seit 2010 nun auch das Landeskunstgymnasium Rheinland-Pfalz, ergänzend zu den bereits bestehenden Landesgymnasien mit den Schwerpunkten Musik und Sport. Die Verbindung von Aufbau- und Kunstgymnasium ist in Deutschland einzigartig.

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